Slider

Stückzahlen Mercedes-Benz Baureihe R 129

Produktionszahlen Stückzahlen Mercedes Benz Baureihe R129 - Wie viele R129 wurden gebaut?
0
Lesedauer

Die Ära R129: Der Mercedes-Benz SL Roadster von 1989 bis 1998 im Detail

Produktionszahlen Stückzahlen Mercedes-Benz Baureihe R 129 Cabriolet - Wie viele wurden gebaut?

Der Mercedes-Benz SL Roadster – ein Name, der seit Jahrzehnten für die perfekte Symbiose aus sportlicher Eleganz, Luxus und technischer Innovation steht. Eine Baureihe, die diesen Ruf eindrucksvoll untermauerte und bis heute eine begeisterte Fangemeinde hat, ist die Baureihe 129. Ihre Geschichte begann spektakulär im März 1989 auf dem Genfer Automobil-Salon und führte über eine bedeutende Modellpflege im Jahr 1995 bis in die späten 90er Jahre hinein.

Im Vergleich zum langlebigen Vorgänger (Baureihe 107) war der neue SL (R129) eine komplette Neukonstruktion. Er demonstrierte, ähnlich wie einst der 350 SL, mit einer Fülle innovativer Details den Fortschritt im Automobilbau und war in jeder Hinsicht ein wegweisendes Auto.

Tauchen wir ein in die Welt des Mercedes R129 SL von seiner Premiere bis zur ersten großen Überarbeitung.

Das Design: Zeitlose Linienführung und evolutionäre Details

Schon bei seiner Vorstellung 1989 überzeugte der R129 SL durch eine harmonische und überaus gelungene stilistische Gestaltung. Sie brachte Dynamik und Sportlichkeit ebenso zum Ausdruck wie Komfort und Eleganz. Das Design war traditionsorientiert, zeigte aber mit neuen Lösungen auch deutlich in die Zukunft.

Ein Beispiel dafür war die Kühlermaske: Das legendäre SL-Markenzeichen wurde neu interpretiert. Statt des breiten Chromrahmens war die Kühlerverkleidung organisch in die Motorhaube integriert. Der Stern als einziger Chromschmuck wurde von horizontalen Lamellen aus eloxiertem Aluminium ergänzt.

Mit der Modellpflege im September 1995 wurde das Design dezent verfeinert. Neugestaltete Front- und Heckstoßfänger, farblose Deckgläser an den vorderen Blinkern und ein leicht veränderter Kühlergrill mit nun nurmehr sechs Lamellen ließen den R129 noch dynamischer erscheinen. Die Seitenwandverkleidungen und Stoßfänger waren jetzt in Wagenfarbe lackiert (nicht mehr in Kontrastfarbe) und wiesen geänderte Entlüftungsöffnungen auf – ein klares Erkennungsmerkmal der modellgepflegten Modelle. Hinzu kamen einheitlich rot leuchtende Heckleuchten und neue 12-Loch-Leichtmetallräder. Für das Hardtop gab es nun optional ein Glasdach mit Sonnenrollo. Auch im Innenraum gab es Modifikationen an Türverkleidungen, Lenkrad und Sitzen.

Wegweisende Sicherheit: Der R129 als Vorreiter

Die passive Sicherheit war ein zentraler Entwicklungsschwerpunkt des R129 SL. Es gelang, den vorbildlichen Sicherheitsstandard der Limousinen auch in einem offenen Fahrzeug zu realisieren.

  • Hochfeste Karosseriestruktur: Eine steife Bodenanlage, hochfeste Bleche und biegesteife Übergänge sorgten für Formstabilität der Fahrgastzelle. Die Türen trugen als drucksteife Verbindung entscheidend zum Erhalt des Überlebensraums bei Kollisionen bei.
  • Optimiertes Vorbaukonzept: Das Konzept für versetzte Frontalkollisionen wurde weiterentwickelt.
  • Automatischer Überrollbügel: Eine Weltneuheit! Im Falle eines drohenden Überschlags klappte der U-förmige, hochfeste Stahlbügel sensorgesteuert und federkraftbetrieben innerhalb von 0,3 Sekunden hoch und wurde gesichert. Er war elegant vor dem Verdeckkasten abgelegt, störte die Optik nicht, bot aber im Ernstfall maximalen Schutz. Unterstützt wurde er durch die hochfesten A-Säulen.
  • Integralsitze: Die neu entwickelten Sitze mit tragender Struktur aus Magnesium boten erhöhten Schutz bei Seitenaufprallen und integrierten das gesamte Gurtsystem samt Gurtstraffer.
Ab September 1995 wurde die aktive Sicherheit durch revolutionäre Assistenzsysteme ergänzt:
  • Elektronisches Fahrstabilitäts-Programm (ESP): Zunächst optional für den SL 500 und serienmäßig für den SL 600 ab September 1995 verfügbar, half ESP durch gezielte Bremseingriffe, instabilen Fahrsituationen entgegenzuwirken. Ab April 1998 wurde ESP beim SL 500 und SL 60 AMG serienmäßig.
  • Bremsassistent (BAS): Eine weitere Weltneuheit, ab Dezember 1996 serienmäßig im R129 und der S-Klasse. BAS erkennt Notbremsungen und baut automatisch und schneller als zuvor maximale Bremskraftunterstützung auf, was den Bremsweg entscheidend verkürzt.

Komfort auf höchstem Niveau

Der R129 setzte auch beim Komfort Maßstäbe.
  • Hohe Verwindungssteifigkeit: Zusätzliche Diagonalstreben reduzierten Schwingungen und Torsionsverhalten offener Fahrzeuge signifikant (30% steifer als der Vorgänger), was zu einer limousinenähnlichen Laufruhe führte.
  • Elektrohydraulisches Verdeck: Ein Paradebeispiel für Bedienkomfort. Per Knopfdruck öffnete oder schloss sich das Verdeck vollautomatisch in rund 30 Sekunden, inklusive Absenkung und Anhebung von Seitenscheiben und Überrollbügel.
  • Windschott: Dieses praktische, nachrüstbare Gitter reduzierte Windgeräusche und Zugluft bei geöffnetem Verdeck erheblich.
  • Weitere Komfortfeatures: Elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung waren serienmäßig. Der 500 SL bot zudem eine elektrische Lenksäulenverstellung. Ab der Modellpflege 1995 waren Xenon-Scheinwerfer (zunächst optional) lieferbar, die für eine wesentlich bessere Fahrbahnausleuchtung sorgten. Eine Weltneuheit war der ebenfalls ab 1995 serienmäßige Tempomat für Tempo-30-Zonen.

Fahrdynamik & Technik: Präzision und Innovation

Das Fahrwerk des R129 SL basierte auf den exzellenten Konstruktionen der Baureihen 201 (190er) und 124 (E-Klasse) – mit Dämpferbein-Vorderachse und Raumlenker-Hinterachse. Diese garantierten hervorragende Fahreigenschaften.

Optional war das fortschrittliche Adaptive Dämpfungs-System (ADS) erhältlich, das Niveauregulierung, geschwindigkeitsabhängige Niveauverstellung und eine adaptive Dämpfung kombinierte, um das Fahrwerk optimal an den jeweiligen Fahrzustand anzupassen.

Serienmäßig war der R129 mit 16-Zoll-Leichtmetallrädern im 15-Loch-Design und Breitreifen (225/55 ZR 16) ausgestattet. Dies erlaubte großzügig dimensionierte Bremsen, darunter die vorderen Festsattel-Scheibenbremsen mit vier Kolben (eine Pkw-Neuheit bei Mercedes-Benz), die gleichmäßigen Belagverschleiß und optimale Ausnutzung gewährleisteten. ABS war von Beginn an serienmäßig.

Ein technisches Highlight der Modellpflege 1995 war die Einführung eines völlig neu entwickelten elektronischen 5-Gang-Automatikgetriebes mit Wandler-Überbrückungskupplung. Dieses ersetzte die ältere hydraulische Steuerung bei den V8- und V12-Modellen (SL 500, SL 600) ab September 1995. Die elektronische Steuerung passte das Schaltverhalten blitzschnell jeder Fahrsituation an und kommunizierte permanent mit der Motorsteuerung. Dieses Getriebe war zudem kompakter und leichter. Ab Juni 1996 war es auch für die Sechszylindermodelle (SL 280 optional, SL 320 serienmäßig) lieferbar.

Die Motorenpalette: Von Sechszylinder bis V12-Power

Zum Start 1989 standen drei Motoren zur Wahl, alle mit geregeltem Katalysator:
  • 300 SL: 3,0-Liter-R6 (M 103) mit 190 PS.
  • 300 SL-24: Neue 3,0-Liter-R6-Vierventiler (M 104) mit verstellbarer Einlassnockenwelle und 220 PS.
  • 500 SL: Neuer 5,0-Liter-V8-Vierventiler (M 119) mit 326 PS. Das damalige Topmodell mit atemberaubenden Fahrleistungen (0-100 km/h in 6,2 s, abgeregelt 250 km/h).
Im Oktober 1992 folgte der prestigeträchtige 600 SL mit dem 6,0-Liter-V12 (M 120), der 394 PS leistete. Er bot überragende Laufruhe und Kraftentfaltung, war aber deutlich teurer als der 500 SL.

Die Modellpflege im Juni 1993 brachte neue Bezeichnungen und Motoren für die Sechszylinder:
  • Aus 300 SL wurde SL 280 mit einem neuen 2,8-Liter-R6-Vierventiler (M 104) und 193 PS.
  • Aus 300 SL-24 wurde SL 320 mit einem neuen 3,2-Liter-R6-Vierventiler (M 104) und 231 PS.
  • Der 500 SL wurde zum SL 500 und erhielt den "Einheitsdeckmotor" mit elektronischer LH-Jetronic, die Leistung sank minimal auf 320 PS.
Mit der Modellpflege ab September 1995 wurden die Motoren (insbesondere V8 und V12) weiter optimiert, um den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen zu senken. Der 5,0-Liter-V8 (M 119) erhielt eine modifizierte Kurbelwelle, optimierte Ventilsteuerung, leichtere Kolben, Einzelzündspulen und eine verbesserte Motorsteuerung (Motronic ME 1.0). Beim V12 (M 120) wurden Zündspulenanordnung und Motorsteuerung angepasst. In Verbindung mit dem neuen 5-Gang-Automatikgetriebe konnte der Verbrauch bei SL 500 und SL 600 um 10% gesenkt werden, die Leistung blieb unverändert.

Produktion und Markterfolg

Die Produktion des R129 SL wurde aus Kapazitätsgründen nach Bremen verlegt und lief dort bereits im März 1989 an. Der Markterfolg war enorm. Die jährliche Produktionskapazität war auf Jahre hinaus ausgelastet, was zu langen Lieferzeiten und teils spekulativen Preisen führte – ein Zeichen der immensen Begehrlichkeit.

Fazit: Ein Klassiker für Kenner

Der Mercedes-Benz SL Roadster der Baureihe 129 aus den Jahren 1989 bis 1998 (und darüber hinaus bis 2001) ist eine Ikone der späten 80er und 90er Jahre. Er verbindet auf einzigartige Weise zeitloses Design, bahnbrechende Sicherheitstechnologien (allen voran der automatische Überrollbügel), hohen Fahrkomfort und kraftvolle Motoren. Die Modellpflege von 1995 brachte weitere technische Highlights wie das elektronische 5-Gang-Automatikgetriebe, ESP, BAS und Xenon-Licht, die seine Position an der Spitze des Segments weiter festigten.

Heute ist der Mercedes R129 SL ein begehrter Youngtimer und etablierter Klassiker. Wer einen R129 kaufen möchte, erwirbt ein Stück deutscher Ingenieurskunst, das auch nach über 25 Jahren noch fasziniert und mit moderneren Fahrzeugen mithalten kann, insbesondere die modellgepflegten Varianten ab 1995. Eine gründliche R129 Kaufberatung ist empfehlenswert, um den Zustand und die Historie des Fahrzeugs zu prüfen.

Was liebt ihr besonders am R129 SL? Teilt eure Gedanken, Erfahrungen oder Tipps zur R129 Kaufberatung in den Kommentaren!


Wie viele Fahrzeuge wurden von der Baureihe R 129 Cabriolet gebaut?
Insgesamt wurden 204.940 Exemplare produziert.

Stückzahlen Mercedes-Benz Baureihe R 129 Cabriolet 

Typen Konstruktions
-bezeichnung
Produktionszeit
Vorserie-Ende
Stückzahl
SL 280 R 129 E 28 1993 - 1995 insgesamt 10.319 (bis 06.1998)
300 SL R 129 E 30 1989 - 1993 12.020
300 SL-24 R 129 E 30 1989 - 1993 26.984
SL 320 R 129 E 32 1993 - 1995 insgesamt 32.223 (bis 06.1998)
500 SL, ab 06.1993: SL 500 R 129 E 50 1989 - 1995 insgesamt 79.827 (bis 06.1998)
600 SL, ab 06.1993: SL 600 R 129 E 60 1992 - 1995 insgesamt 11.089 (bis 05.2001)
SL 60 AMG R 129 E 60 AMG 1993 - 1995 nicht separat dokumentiert
SL 280 R 129 E 28 1995 - 1998 insgesamt 10.319 (seit 02.1993)
SL 320 R 129 E 32 1995 - 1998 insgesamt 32.223 (seit 02.1993)
SL 500 R 129 E 50 1995 - 1998 insgesamt 79.827 (seit 06.1988)
SL 600 R 129 E 60 1995 - 1998 insgesamt 11.089 (08.1991 - 05.2001)
SL 60 AMG R 129 E 60 AMG 1996 - 1998 nicht seperat dokumentiert
SL 280 (V6-Motor) R 129 E 28 1998 - 2001 1.704
SL 320 (V6-Motor) R 129 E 32 1998 - 2001 7.070
SL 500 (Motor M 113) R 129 E 50 1998 - 2001 23.704
SL 600 R 129 E 60 1998 - 2001 insgesamt 11.089 (seit 08.1991)
SL 55 AMG R 129 E 55 1999 - 2001 nicht separat dokumentiert
SL 73 AMG R 129 E 73 1999 - 2001 nicht seperat dokumentiert
Gesamtzahl 204.940



Quelle: https://mercedes-benz-publicarchive.com/
0

Keine Kommentare

Kommentar veröffentlichen

blogger
© all rights reserved
made with by templateszoo